Zusammen mit Prof. Dr. Dr. Bernzen und Prof. Richter haben die Verantwortlichen von Home Instead, die Stiftung Liebenau, der Rummelsberger Diakonie, von Pflegen & Wohnen und den Johannitern einen Diskussionsvorschlag zur Reform der Pflegeversicherung veröffentlicht.
Der zentrale Vorschlag ist, dass statt eines Sachleistungsbudgets in Geld ein Stundenbudget den jeweiligen Pflegegraden zugeordnet werden. Damit soll die versteckte Rationierung von Leistungen der Pflegeversicherung, die durch steigende Pflegesätze bei nur marginal oder gar nicht steigenden Sachleistungsbudgets zunimmt, gestoppt werden. Das Stundenbudget wird nicht mehr an den Wohnort gebunden. Einzelne oder alle Stunden können gepoolt werden. Damit lässt sich die Versäulung in stationär und ambulant aufheben. Auch können sich neue Angebotsformen entwickeln. Die Abrechnung der Stunden wird nur noch an die Zulassung des Leistungserbringers, nicht mehr an den Leistungserbringungsort gekoppelt. In Anbetracht der demografischen Personallücken in der Pflege entstehen neue Angebote, die mit weniger Personal oder einem anderen Skill-Mix die pflegerische Versorgung bei zunehmender Nachfrage sichern können.
Ganz bewusst wurde ein Diskussionsvorschlag veröffentlicht, der eine Einladung zur weiteren Mitentwicklung in der Praxis, den Unternehmen, der Wissenschaft, der Verbände und der Politik ist. Nur durch diesen gemeinsamen Diskurs lässt sich eine umfassende Reform zeitnah realisieren. Wir, die Autoren, freuen uns darauf und stehen für vertiefende Austausche zur Verfügung.
Die Broschüre dazu finden Sie hier.