Wie man Flüssigkeitsmangel erkennt und vermeidet
Mit zunehmendem Alter sind Flüssigkeitsmangel und Austrocknung eine wachsende Gefahr für die Gesundheit. Deshalb ist es wichtig, auf ausreichendes Trinken zu achten.
Die Gründe für Flüssigkeitsmangel
Ältere Menschen trinken oft zu wenig. Das kann mehrere Gründe haben:
- Geringeres Durstempfinden
Im Alter nimmt das natürliche Durstgefühl ab. Viele Seniorinnen und Senioren merken einfach nicht, dass ihr Körper Wasser braucht. - Geringere Wasserreserven im Körper
Ältere Menschen speichern weniger Wasser im Körper und sollten daher mehr trinken. - Sorge vor Inkontinenz
Um Toilettengänge in der Nacht oder peinliche Situationen zu vermeiden, trinken manche Seniorinnen und Senioren weniger. - Vergesslichkeit oder Demenz
Wenn das Gedächtnis nachlässt, wird das Trinken oft einfach vergessen. - Körperliche Schwäche
Altersprobleme wie Arthrose oder Muskelschwäche machen es schwer, nach einem Glas zu greifen, aufzustehen oder eine Flasche zu öffnen. - Medikamente
Medikamente können den Körper austrocknen.
Wie erkennt man Flüssigkeitsmangel bei älteren Menschen?
Sichtbare Anzeigen für Flüssigkeitsmangel sind:
- Trockene Lippen, trockene Haut
- Dunkler/rötlicher Urin
- Geringe Urinmengen
- Seltener Gang zur Toilette
Weitere Folgen von Flüssigkeitsmangel:
- Verwirrung
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schwindelgefühl, Kreislaufprobleme
- Unsicherer Gang
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
Diese Anzeichen können auch andere Gründe haben. Aber es ist nie verkehrt, auf ausreichendes Trinken zu achten! Wie Sie Demenz erkennen können, lesen Sie in unserem Artikel Diagnose von Demenz.
Was kann man gegen Flüssigkeitsmangel tun?
- Das wichtigste ist: Man muss der älteren Person erklären, dass regelmäßiges Trinken wichtig ist, damit sie sich wohlfühlt.
- Getränke bereitstellen, wo man sie immer sehen kann.
- Getränke bereitstellen, die man leicht öffnen und einschenken kann.
- Kleine Gläser verwenden, die man leicht anfassen und halten kann.
- Lieblingsgetränke anbieten: Kräutertees, Wasser mit ein paar Früchten, verdünnten Saft
- Öfter kleine Mengen sind besser als viel auf einmal.
- Regelmäßige Trinkzeiten einführen: Gleich nach dem Aufstehen, zu jeder Mahlzeit, zum Kaffeetrinken, am Abend, und zwischendurch.
- Erinnerungszettel in der Wohnung verteilen, wo sie immer zu sehen sind: Trinken nicht vergessen!
- Ein „Trinkprotokoll“ führen: Nach jedem Trinken ein Kreuzchen oder Häkchen machen, das die Betreuungsperson kontrolliert.
- Freundlichkeit ist besser als Ermahnungen: Ältere Menschen lassen sich besser zum Trinken motivieren, wenn man sie aufmuntert und mit ihnen plaudert und scherzt!
Was passiert, wenn man nichts gegen Flüssigkeitsmangel tut?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sagt: Ältere Menschen sollten mindestens 1,3 bis 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag aufnehmen – zusätzlich zu den Mahlzeiten. 1)
Wenn man nicht rechtzeitig für ausreichendes Trinken sorgt, kann der Blutdruck gefährlich stark fallen. Der Pulsschlag kann zu schnell werden, und der Kreislauf kann versagen. Die Person kann die Orientierung verlieren, verwirrt oder geistesabwesend wirken, bewusstlos werden oder in ein Delirium fallen. Sie ist dann kaum noch ansprechbar oder fantasiert. Dann besteht Lebensgefahr!
Besonders während einer Krankheit ist Flüssigkeitsmangel gefährlich.
Flüssigkeit ist Lebensqualität
Wir von Home Instead achten gezielt auf ausreichendes Trinken und gesunde Ernährung. Unsere Betreuungskräfte erinnern liebevoll ans Trinken, bereiten Getränke gemeinsam zu und sind einfach da, wenn es darauf ankommt.
Mehr Informationen zur Ernährung im Alter finden Sie in unserer Initiative „Glück geht durch den Magen“.
Quellen
1) Broschüre der GDE zum Thema Essen und Trinken im Alter