Was machen eigentlich Betreuungsdienste?

09. Juli 2021
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Seit April 2016 gibt es den Betreuungsdienst Home Instead in Chemnitz. Wir haben bei Inhaber Frank Helbig nachgefragt, was genau ein Betreuungsdienst anbietet.

Home Instead bedeutet so viel wie: Daheim statt Heim – was genau verbirgt sich dahinter?

Helbig: Unsere Betreuungskräfte unterstützen Senioren zu Hause, damit diese länger in der gewohnten Umgebung leben können. Damit entlasten wir auch pflegende Angehörige.

Wie genau sieht diese Unterstützung aus?

Helbig: Wir „betreuen“ stundenweise. Im Gegensatz zu einem klassischen ambulanten Pflegedienst bringen wir Zeit für unsere Kunden mit. Wir gehen mit pflege- und hilfsbedürftigen Senioren einkaufen, begleiten zum Arzt, wir kochen auch, wenn das gewünscht ist, unterstützen im Haushalt oder unterhalten uns auch einfach nur. Bei der körperlichen Grundpflege können wir ebenfalls helfen. Wir arbeiten oft mit ambulanten Pflegediensten zusammen. Gemeinsam können wir pflegebedürftige Menschen optimal betreuen. Wir beraten pflegende Angehörige. Dazu bieten wir unter anderem unsere Broschüren, zum Beispiel zum Thema Ernährung, an. Abzuholen ist diese bei uns im Büro, das Heft kann auch bestellt werden.

Das hört sich ja sehr zeitaufwändig an – wie ist das bezahlbar?

Helbig: Home Instead hat eine Pflegekassenzulassung, und kann die betreuten Stunden über die Pflegekasse abrechnen. Wir können sogar Kurzzeit und Verhinderungspflege in den eigenen vier Wänden anbieten. Wenn pflegende Angehörige sich eine Auszeit nehmen wollen, dann springen wir ein. Unsere Einsatzzeiten sind sehr flexibel. Von wenigen Stunden pro Woche bis hin zur 24-Stunden-Betreuung. Unsere deutschsprachigen Betreuungskräfte arbeiten eben nicht im Minutentakt, sondern nehmen sich viel Zeit.

Betreuen Sie nur Senioren?

Helbig: Die Grundidee von Home Instead war 1994, dass Senioren so lange als möglich daheim bleiben können, wenn sie von geschulten Betreuungskräften unterstützt werden. Auch heute sind der größte Teil unserer Kunden Senioren. Wir unterstützen Familien, wenn zum Beispiel die Mutter erkrankt ist, oder Menschen mit einer Behinderung. Wir unterstützen immer, wenn Menschen zu Hause Hilfe brauchen. Auch hier können wir mit den Krankenkassen abrechnen. Dazu holen wir uns eine Einzelfallgenehmigung.

Welche Ausbildung hat eine Betreuungskraft?

Helbig: Unsere Betreuer müssen Spaß an der Arbeit mit Menschen haben. Das fachliche Wissen vermitteln wir. Annett Weißenfels, die Pflegedienstleiterin, schult mit ihrem Team von examinierten Fachkräften alle unsere Betreuungskräfte regelmäßig. So bieten wir auch Schulungen im Umgang mit dementiell veränderten Menschen an.

Unsere Mitarbeiter kommen alle aus Chemnitz und Umgebung. Die jüngste ist 35 Jahre, der älteste 68. Von der Ausbildung sind alle sehr unterschiedlich. Wir schauen, dass die Mitarbeiter in der Nähe ihre Wohnortes Senioren betreuen, damit keine langen Fahrzeiten anfallen. Trotzdem ist es von Vorteil, wenn unsere Mitarbeiter einen Führerschein und ein Auto haben. Auch muss natürlich die Chemie zwischen der Betreuungskraft und dem Kunden stimmen.

Welche Arbeitszeiten hat eine Betreuungskraft?

Helbig: Wir sind sehr flexibel, das kann an einigen Tagen in der Woche für zwei Stunden sein, bis hin zu 30 Stunden die Woche. Das ist ja das Gute bei uns – wir können uns auf die Wünsche der Mitarbeiter und Kunden einstellen

Eine Frage zum Schluss: Warum haben Sie sich dazu entschlossen einen Betreuungs-Dienst zu gründen?

Helbig: Ich wollte mit 43 Jahren noch einmal etwas ganz anderes machen. Und da ich das Thema Pflege und Betreuung aus dem privatem Umfeld sehr gut kenne, und weiß welchen Spagat die pflegenden Angehörigen machen müssen, damit ihre Eltern versorgt sind, lag es nahe, einen Betreuungsdienst zu gründen.

Mein
Home Instead: