Kompetenz Demenz

Demenz verstehen und annehmen

Das Thema Demenz ist in unserer Gesellschaft so präsent wie nie zuvor. Vermutlich kennt nahezu jeder in seinem engen Kreis eine Person, bei der eine Form der Demenz diagnostiziert wurde. Die Unterstützung, die Demenzerkrankte ab einem gewissen Stadium benötigen, bedeutet für die Angehörigen einen enormen Kraftakt, den sie alleine meist nicht bewältigen können.

Wir haben unsere jahrelange Erfahrung in der häuslichen Betreuung von alten Menschen um Fachwissen im Bereich der Betreuung von Demenzerkrankten ergänzt. Demenz ist unsere Kompetenz!

Was ist Demenz?

Eine Demenz bedeutet immer den schleichenden und unumkehrbaren Verlust der kognitiven Fähigkeiten. Betroffene erfahren zunehmend starke Einschränkungen des Gedächtnisses, der geistigen Leistungsfähigkeit, der Sprache, der Orientierung und auch des Urteilsvermögens.

Demenz gilt inzwischen als eine der großen Volkskrankheiten unserer Zeit. In Deutschland leben gegenwärtig rund 1,6 Millionen Menschen, die von Demenz betroffen sind. Jährlich werden rund 300.000 Neuerkrankungen diagnostiziert, Tendenz steigend.

Aufgrund des demografischen Wandels wird der Anteil der Menschen mit Demenz in der Gesellschaft weiter zunehmen. Bis zum Jahr 2050, so aktuelle Prognosen, wird sich die Zahl der Betroffenen fast verdoppeln.

Nach aktuellem medizinischen Stand ist derzeit keine Heilung von Demenz möglich, deshalb sollte der Fokus auf das Leben der Betroffenen gerichtet werden.

Welche Demenzformen gibt es?

Demenz selbst ist dabei streng genommen keine Krankheit, sondern beschreibt einen Zustand („Syndrom“). Alzheimer ist mit 65 % die häufigste Form der Demenz (Statista, 01/2022). Bei der Alzheimer-Erkrankung sammelt sich im Gehirn ein Protein (Beta-Amyloid) an, das sich an den Nervenfasern ablagert und diese Nerven zum Absterben bringt. Ein Verlust dieser Gehirnnerven ist endgültig.

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Symptome bei Demenz

Doch woran können Sie erkennen, ob bei Ihrer angehörigen Person eine Demenz vorliegt? Werden Termine verschwitzt? Oder wird der Schlüssel häufiger verlegt? Zunächst ist es völlig normal, dass mit steigendem Alter die Gedächtnisleistung nachlässt. Stellen Sie bei einem Angehörigen fest, dass die Vergesslichkeit zunimmt, ist das noch lange kein eindeutiges Zeichen für eine Demenz.

Dennoch gibt es eine Reihe von Anzeichen, die auf eine Demenz hindeuten, wenn sie sich über einen längeren Zeitraum wiederholen:

  • Eine Person wiederholt immer wieder die gleiche Frage.
  • Sie erzählt immer wieder die gleiche kurze Geschichte.
  • Sie weiß nicht mehr, wie einfache Tätigkeiten funktionieren: Kochen, Kartenspielen, Den-Fernseher-Umschalten.
  • Sie hat den sicheren Umgang mit Geld, Überweisungen, Rechnungen und ähnlichem verloren.
  • Sie findet viele Dinge nicht mehr oder legt sie an ungewöhnliche Plätze. Und sie verdächtigt andere, den vermissten Gegenstand weggenommen zu haben.
  • Sie vernachlässigt anhaltend ihr Äußeres, bestreitet dies aber.
  • Sie beantwortet Fragen, indem sie die ihr gestellte Frage wiederholt.

In einem solchen Fall sollten Sie unbedingt mit Ihrem betroffenen Angehörigen einen Arzt aufsuchen. Erste Anlaufstelle ist die Hausärztin oder der Hausarzt. Diese werden Sie dann unter Umständen an eine neurologische Praxis oder Klinik überweisen. In solchen Schwerpunktzentren können weitere Tests und Verfahren durchgeführt werden, die Ihnen Klarheit darüber bringen, ob eine Erkrankung vorliegt.

Eine medizinische Abklärung durch ärztliches Fachpersonal ist enorm wichtig. Denn manche der Symptome, die auf eine Demenz hindeuten, können auch andere Ursachen haben, wie z. B. einen Mangel an Vitaminen oder Depressionen. Im Unterschied zu einer Demenz können diese Krankheiten (z. B. Depressionen) jedoch behandelt werden.

Gedächtnissprechstunden in Ihrer Nähe

Bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft erhalten Sie Adressen von Institutionen und Kliniken, die sogenannte Gedächtnissprechstunden anbieten. In einer Gedächtnissprechstunde erfolgt eine fachlich fundierte Untersuchung zur Klärung kognitiver Störungen. www.deutsche-alzheimer.de

Krankheitsfolgen bei Demenz ​

Bei Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung. Sie führt zu einem zunehmenden Verlust an kognitiven Fähigkeiten und damit dazu, dass sich der Erkrankte im Laufe der Zeit verändert. Darauf müssen Sie sich einstellen.

Eine zuverlässige Prognose über den Verlauf der Krankheit, mit welcher Geschwindigkeit und in welchem Ausmaß sie voranschreiten wird, lässt sich dagegen nicht aufstellen. Eine Demenz kann rapide fortschreiten, es kann jedoch auch Phasen der Stabilisierung geben. Während Betroffene zu Beginn der Krankheit noch weitgehend selbstständig leben können, sind sie im fortgeschrittenen Stadium auf ständige Betreuung und Pflege angewiesen. Die erkrankte Person ist nicht mehr in der Lage, ihre täglichen Aktivitäten wie gewohnt nachzugehen oder beispielsweise selbst für eine ausreichende Körperhygiene zu sorgen.

Frühstadium:

  • Gedächtnisstörungen
  • Wortfindungs- und Orientierungsprobleme
  • Probleme, komplexe Alltagsaufgaben (z.B. Regelung der Finanzen) alleine zu bewältigen
  • Eingeschränkte Fähigkeit, Probleme zu lösen
  • Eigene Erkrankung wird bewusst wahrgenommen

Mittleres Stadium:

  • Probleme, einfache Alltagsaufgaben (z.B. Einkaufen, Erledigungen im Haushalt, Zubereitung von Mahlzeiten) alleine zu bewältigen
  • Es wird Hilfe beim Essen und Trinken benötigt (es wird schlicht vergessen)
  • Probleme, sich verbal zu verständigen (z. B. Schwierigkeiten bei der Satzbildung)
  • Langzeitgedächtnis wird schwächer
  • Eigene Erkrankung wird kaum noch wahrgenommen
  • Verhaltensveränderungen (z. B. Unruhe, Rastlosigkeit, Gereiztheit)
  • Stimmungsschwankungen

Fortgeschrittenes Stadium:

  • Alltagsaufgaben können nicht mehr alleine bewältigt werden
  • Hochgradiger Abbau der kognitiven Fähigkeiten (z. B. Familienmitglieder werden nicht mehr erkannt)
  • Nahezu keine verbale Verständigung mehr möglich, Teilnahmslosigkeit
  • Inkontinenz und zunehmender Abbau der körperlichen Mobilität
  • Steigendes Infektionsrisiko

Warum dementiell Erkrankte zuhause am besten aufgehoben sind

Menschen mit Demenz betonen immer wieder, wie wichtig es ihnen ist, trotz Krankheit selbstbestimmt zu handeln und zu leben. Der geschützte Raum ihres Zuhauses hat dabei eine besondere Bedeutung.
Viele Familien jedoch sind schlichtweg überfordert mit der Betreuung des Erkrankten und allein mit ihren Sorgen.
Sie zu entlasten ist ein wesentliches Ziel der Arbeit von Home Instead.
Wir sind an Ihrer Seite!

FAQ - Häufige Fragen

Eine Demenz bedeutet immer den schleichenden und unumkehrbaren Verlust der kognitiven Fähigkeiten. Betroffene erfahren zunehmend starke Einschränkungen des Gedächtnisses, der geistigen Leistungsfähigkeit, der Sprache, der Orientierung und auch des Urteilsvermögens. Demenz selbst ist dabei streng genommen keine Krankheit, sondern beschreibt einen Zustand („Syndrom“). Alzheimer ist mit 65 % die häufigste Form der Demenz. Bei der Alzheimer-Erkrankung sammelt sich im Gehirn ein Protein (Beta-Amyloid) an, das sich an den Nervenfasern ablagert und diese Nerven zum Absterben bringt. Ein Verlust dieser Gehirnnerven ist endgültig.

Typische Symptome, die auf eine Demenz hindeuten:
1. Eine Person wiederholt immer wieder die gleiche Frage. 2. Sie erzählt immer wieder die gleiche kurze Geschichte.
3. Sie weiß nicht mehr, wie einfache Tätigkeiten funktionieren. 4. Sie hat den sicheren Umgang mit Geld, Überweisungen, Rechnungen verloren. 5. Sie findet viele Dinge nicht mehr oder legt sie an ungewöhnliche Plätze. 6. Sie vernachlässigt anhaltend ihr Äußeres.

Für pflegende Angehörige gibt es ein breites Angebot, um sich rund um das Thema Demenz zu informieren. In Beratungsstellen können sich Betroffene, aber auch pflegende Angehörige insbesondere über das Krankheitsbild, über rechtliche und finanzielle Fragen sowie über Unterstützungs- und Entlastungsangebote informieren. Des Weiteren können diese Beratungsstellen in der Regel auch Kontakte zu Selbsthilfe- und Angehörigengruppen vermitteln. Wenden Sie sich an lokale Hilfsorganisationen, an die Deutsche Gesellschaft für Alzheimer e.V. oder an Home Instead.

Für Sie als pflegende Angehörige ist es wichtig, dass Sie nicht in die sogenannte „Pflegefalle“ tappen und irgendwann selbst zum Pflegefall werden. Sie sollten sich daher frühzeitig Gedanken machen, welche Formen der Unterstützung und Entlastung für Sie infrage kommen und wie Sie diese in Anspruch nehmen können. Definieren Sie Zeiten, zu denen auch Sie zur Ruhe kommen und sich eigene Freiräume schaffen können. Es ist wichtig, dass Sie private Bekanntschaften und Hobbys weiterführen und sich dafür die erforderliche Zeit nehmen.

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