„Dass mein erster ,fester Kunde‘ als ,der Schornsteinfeger‘ des Ortes eine lokale Berühmtheit ist, wusste ich damals noch nicht. Beim ersten Betreten der Wohnung war ich sprachlos – das Auge wusste nicht, wo es zuerst hinschauen sollte: Überall waren Glücksbringer, Figuren aus Holz, Metall, Porzellan, von klein bis groß. Verteilt auf über 90 qm Wohnfläche hingen, standen und lagen unzählige schwarze Figuren. Bilder, Geschirr, Fußmatten, Kalender – alles war voll mit kleinen Schornsteinfegern. Insgesamt, so verriet mir Herr Rajmann, umfasste seine Sammlung ca. 600 Teile. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Im Laufe meiner langen Betreuung dieses Kunden, von der hauswirtschaftlichen Versorgung über die Fürsorge bis hin zum Kochen für ihn, haben wir immer wieder lange Gespräche über sein Berufsleben geführt. Und er hat mir viele Geschichten und Anekdoten aus seiner Zeit als Schornsteinfegermeister erzählt. Die gemeinsame ,Kaffeestunde‘ erfüllte so die ganze Glücksbringersammlung nach und nach mit Leben.
Viel ,gekniffelt‘ und Karten gespielt haben wir natürlich auch. Denn: Ich wollte aus der Begegnung mit meinem persönlichen Glücksbringer natürlich auch so viel Glück wie möglich gewinnen. Das hat ihn immer sehr gefreut.“