Yvette Schoo-Madonia von Home Instead Würzburg betreut die 76-jährige
Kundin Karin Schmid. Die Alzheimer-Patientin, die gemeinsam mit ihrem Mannin
einer Wohnung lebt, benötigt häusliche Betreuung und Begleitung im Alltag. Das Thema
Alzheimer ist für Frau Schmid wirklich kein Neues: Im Jahr 1988 übernahm sie
die erste in Deutschland gegründete Selbsthilfegruppe für Angehörige von
Alzheimer-Betroffenen. 1989 war sie an der Gründung der Alzheimer-Gesellschaft
beteiligt. Im Jahr 2001 erhielt sie sogar eine Verdienstmedaille sowie den
Bayerischen Verdienstorden. Frau Schmid nahm für die Gruppe regelmäßig an
Kongressen teil. Während ihrer aktiven Zeit betreute Frau Schmid außerdem das
Beratungstelefon, hielt Vorträge, erstellte Broschüren und machte Hausbesuche.
Sogar im Fernsehen trat sie mit ihrer Mission auf.
2017 bekam die Kundin dann selbst die für sie unfassbare
Diagnose „Alzheimer“ – ausgerechnet von jenem Professor, mit dem sie von Beginn
an zusammengearbeitet hatte. Ein Jahr später suchte der Ehemann bei Home
Instead nach Unterstützung. Bis dahin hatte er sich sehr liebevoll mit viel
Geduld um seine Frau gekümmert und den Haushalt erledigt. Im Jahr 2019 hatte
die Kundin dann Pflegegrad 4. In dieser Zeit schritt die Krankheit voran, Frau
Schmid wurde zusehends apathischer und sprach kaum noch. Sie wirkte häufig
teilnahmslos und starrte ins Leere…
Als Yvette Schoo-Madonia die Kundin übernahm, tat sie dies
eigentlich nur als Urlaubsvertretung – aber sie merkte schnell: Die Chemie
zwischen beiden Frauen stimmte! Frau Schmid lächelte sie spontan an, suchte
schnell Körperkontakt und wich auch bei der Hausarbeit, die von der Betreuungskraft
erledigt wurde, nicht von deren Seite. Das regelrechte Aufblühen seiner Frau
blieb auch dem Ehemann nicht verborgen, der die Betreuungskraft daraufhin bat,
auf Dauer zu bleiben.
Wir beide haben tatsächlich Spaß“, bestätigt Yvette
Schoo-Madonia, „Frau Schmid springt mir in die Arme, küsst mich und nennt mich
‚mein Lieblingskind‘. Wir lachen viel zu dritt, spielen, puzzlen, malen,
tanzen, machen auch Gymnastik – und allerlei Blödsinn.“
Heute spricht Frau Schmid wieder, hilft im Haushalt – und
gibt inzwischen auch konkrete Anweisungen. „Du bist ein Engel auf Erden, nur
ohne Flügel“, so ihr schönstes Kompliment an Yvette Schoo-Madonia. „Die sieht
man nur nicht“, entgegnete ihr Mann (und meinte natürlich die Flügel). Das
Fazit der Betreuungskraft: Medikamente zur Heilung von Alzheimer gibt es nicht
– aber Engel ohne Flügel. Sie schaffen es, die Patienten wieder ein
beachtliches Stück zurück ins Leben zu holen. Nichts könnte Yvette
Schoo-Madonia stolzer machen als das Privileg, ein solcher Engel sein zu
dürfen.
Erfahrungen sind viel mehr als „nur“ Geschichten aus der
Vergangenheit oder gemeinsame Erlebnisse. Auch das allmähliche Zusammenfinden
von Kunde und Betreuungskraft oder gar das beglückende Phänomen spontaner
Sympathie wie im Fall von Yvette Schoo-Madonia und Frau Schmid sind
Erfahrungen, die alle Beteiligten nicht unberührt lassen. „Einfach
persönlicher“ geht hier über den Umgang im Alltag hinaus – es kann Leben
verändern.